Was ist eigentlich ‚‚Knuscheln‘‘?
An einem kalten Dezembermorgen wachte der kleine Igel ganz allein und traurig auf. Die Sonne lies sich heute nicht blicken und der eisige Boden kühlte seine kleinen Füßchen aus. Also machte er sich auf den Weg in den Wald um sich jemanden zu suchen, der seine Wärme mit ihm teilt.
So früh am Morgen waren die Spatzen schon freudig am Zwitschern und saßen dicht an dicht alle nebeneinander auf einem Ast. Da fragte der Igel „Huhu, ihr da oben! Habt ihr noch Platz für mich? Es ist so bitterkalt und mit eurem aufgeplustertem Federkleid seht ihr so kuschelig warm aus.“ Die Vögel schauten neugierig hinunter auf den kleinen Igel und besprachen sich kurz. Da antworteten sie „Wie möchtest du denn ohne Flügel hier hochkommen? Und deine Stacheln erst. Die werden unsere schönen Federn kaputt machen. Da musst du dir leider
jemand anderen zum kuscheln suchen.“
So lief der Igel mit gesenktem Kopf weiter. Gegen Mittag begegnete er Herrn Fuchs mit seiner Familie. Sie hatten alle so weiches dickes Fell. Das lädt doch sehr zum knuddeln ein. Da nahm der Igel all seinen Mut zusammen und fragte erneut „Guten Tag Herr Fuchs! Was für ein kalter Dezembertag es heute doch ist, was? Da freut man sich auf eine kleine Portion Wärme. Hättet ihr einen Platz frei in eurem Fuchsbau, damit ich mich ebenfalls wärmen kann?“ Herr Fuchs lachte. „Lieber Igel, sei mir nicht Böse aber du siehst, ich habe 3 kleine Füchse und meine Frau in meinem Bau zu schützen. Da ist kein Platz mehr für dich. Und abgesehen davon sind deine Stacheln zum knuddeln eher unpraktisch und verletzten meine
kleinen Jungs noch.“
Als es langsam dunkel wurde und der Igel ganz verfroren und mit einem bärenhunger schon ein Plätzchen zum Schlafen suchte, hörte er ein Rascheln. „Wo kommt das bloß her?“ fragte er sich. Da entdeckte der Igel einen großen Laubhaufen und murmelte erstaunt: „Ja kann das denn sein? Sind das etwa Stacheln?“ Langsam näherte er sich dem Laubhaufen und mit erschrockenem Blick sprang ein Igel aus dem Laub.
„Du hast mich aber erschrocken“, sagte das Igelmädchen. „Ich dachte du bist ein Mensch. Die kommen nämlich regelmäßig um diese Jahreszeit und treten gern in solche Laubhaufen. Das Geraschel und die Herumfliegenden Blätter mögen sie wohl gern. Nur leider wurde ich so schon einige Male aus meinem Winterschlaf gerissen.“ Der kleine Igel entschuldigte sich und war schon auf dem Weg sich weiter nach einem Schlafplatz umzusehen. Da rief das kleine Igel Mädchen: „Hey warte doch! Was hälst du davon dir den Laubhaufen mit mir zu teilen? Zu zweit fühlen wir uns sicherer und können uns gegenseitig wärmen. Etwas zu Essen habe ich auch noch da für dich.
Und so tapste der kleine Igel mit einem Lächeln auf dem Gesicht in den Laubhaufen und schmiegte sich an das kleine Igelmädchen, sodass sie sich gegenseitig wärmten.
Da dachte er sich, dass fühlt sich an wie das Kuscheln der Spatzen und das Knuddeln der Füchse zusammen. Und so erfand er ein neues Wort dafür „KNUSCHELN“.
Ja genau, das ist es. Es fühlt sich an wie knuscheln.
Die beiden Igel schliefen friedlich ein und warten bis die ersten Frühlingssonnenstrahlen sie aus ihrem Winterschlaf wecken werden.